Alles eine Frage des Formats

Marko Bennin

VergleichAufloesung

Fotoformate - Papierformate - Bildschirmformate

In diesem Beitrag möchte ich das Wichtigste zu den Formaten zusammenstellen und Infos zu den derzeit üblichen Bildauflösungen geben.
Hierbei soll aufgezeigt werden, was derzeit bei der Fotopräsentation technisch zu beachten ist, um möglichst die Bilder in guter Qualität darstellen zu können.
Schauen wir uns dazu erstmal das Seitenverhältnis der Fotoformate an...

Foto

Am weitesten verbreitet in der Welt der Fotografie ist das 3:2 Format.
Dieses Seitenverhältnis kennen wir schon aus den klassischen analogen
Filmen wie der Klassiker 36x24mm Kleinbildfilm. Das Mittelformat hatte
nur mit 60x90mm ein 3:2 Format ansonsten gab es viele andere Formate
wie 6x6cm, 6x7cm usw.

In modernen Digitalkameras lässt sich zumeist das Format einstellen,
aber schauen wir uns mal die Sensorgrößen an:

 

Kompaktkameras 1/3,2 - 2/3 zoll 4,5 x 3,4mm - 8,8 x 6,6mm 4:3 Format
Four-Thirds  4/3 zoll 17,3 x13mm 4:3 Format
APS-C / DX  APS-Film 22,2 x 14,8mm / 23,7 x 15,6 mm 3:2 Format
Vollformat  Kleinbildfim 36 x 24mm 3:2 Format

Wer sich über die Zoll-Angaben z.B. der Kompaktkameras wundert - dies ist noch
ein Relikt aus der Röhrentechnik. Bei Aufnahmeröhren wurden wurde der
Durchmesser in Zoll angegeben. Die Lichtempfindliche Fläche ist nur 2/3 der
runden Röhrenfläche und die Zoll-Angabe bezieht sich auf die Diagonale der
aufnehmbaren Bildfläche. Viel Spaß beim rechnen...

Das Seitenverhältniss kann an den digitalen Kameras eingestellt werden, so
kann in der Regel mindestens zw. 4:3 , 3:2 und 16:9 gewählt werden. Natürlich
wird bei der Einstellung die vom Seitenverhältnis des Sensors abweicht nur ein
Teil des Bildsensors genutzt - also verringert sich die effektive Pixelzahl.

Papierformate

Bei Fotos sind die klassischen Papierformate im Verhältnis 3:2 - so z.B. 9x13cm
oder 10x15cm. Durch die starke Verbreitung der Kompaktkameras mit dem
Seitenverhältnis von 4:3 haben die Fotoentwickler das Digitale Format (4:3)
eingerichte (z.B. 9x12cm oder 10x13cm). Die meisten Labore bieten auch das
variable Formate an: z.B. das 9er oder das 13er Format. Hier wird nur die Höhe
des Abzuges festgelegt und die Breite wird entsprechend des tatsächlichen
Fotos beschnitten. Die genannten Bezeichnungen können je von Anbieter zu
Anbieter anders heißen - dazu bitte das "Kleingedruckte" des Dienstleisters
beachten.
Anzumerken ist noch ein nicht zu vernachlässigender Randbeschnitt, den einige
Labore mit 2mm umlaufend angeben - bei vielen Anbietern findet man dazu keine
genaue Info.
Beim eigenen Ausdrucken wird man oft mit dem DIN-Format kontrontiert.
A4 ist 29,7 x 21cm groß und somit nicht ganz mit dem 3:2 Format identisch. 

Bildschirmformate

Hier hatten wir bis vor einigen Jahren das 4:3 Format und spätestens nach der
Einführung der Flachbildschirme ist hier das 16:9 Format der Standart.
Abweiched davon setzt das Kino auch das Cinemascope Format ein. Das Bildverhältnis
ist 2,35:1 und um es ohne Balken auf einem Bildschirm darstellen zu können,
müsste dieser also ein Format von 21:9 haben.

Wenn wir nun Fotos ausgeben wollen (ja wozu fotografiert man sonst?) muss
man beachten wie wir mit den verschiedenen Medien dies möglichst ohne
Verluste hinbekommen. Am Einfachsten ist es bei Abzügen aus dem Fotolabor.
Hier muss man nur das passende Format auswählen. Beim Drucken auf DIN-A
Papier z.B. A4 haben wir schon mit Rändern zu kämpfen
(siehe Abbildungen: die roten Streifen).
Richtig schwierig wird es bei der Wiedergabe auf einem TV-Gerät oder per Beamer.
Hier haben wir nur das Glück bei Fotos im 4:3 Format und mit älteren TV-Geräten
im selbigen Format. Ansonsten hilft nur das Zuschneiden der Fotos auf das 16:9
Format oder man lebt mit schwarzen Streifen rechts und links. In den Abbildungen
stellt das blaue Rechteck das 16:9 Format da.

 Hier das 3:2 Format eingepasst:  welche "schwarzen Balken" entsehen.

 

 3x2 Format 

Das Ganze nun für ein 4:3 Bild:

 

4x3 Format

 Wenn keine schwarzen Balken bei der 16:9 Wiedergabe entstehen sollen,
muss so viel abgeschnitten werden (Foto 3:2 und 4:3).

 

 3x2 in 16x9 Format 4x3 in 16x9 Format 

Hierbei habe ich nur das Querformat (Landscape) dargestellt. Das Hochformat ist nur sehr
eingeschrängt auf einem TV-Gerät darstellbar ;)

Natürlich lassen sich die Fotos auch stauchen / strecken - aber dies verzerrt des Bild und
führt zu "Eierköpfe"...

Bildauflösung

Erschreckend ist bei der Darstellung auf einem heute üblichen TV-Gerät die geringe Bildauflösung.
Diese entspricht im Full-HD-Format gerade mal 2 Megapixel. Hier einmal eine Übersicht der gängigen
Bildauflösungen bei Video, VCD,DVD und TV:

 

Bezeichnung

Breite

 

Höhe

Format

MegaPixel

PAL (VCD)

PAL Video Compact Disc )

352

×

288

4:3

0,101

PAL (SVCD)

PAL Super VCD )

480

×

576

4:3

0,276

PAL (DVD)

PAL DVD )

704

×

576

4:3

0,405

PAL

PALDVB)

768

×

576

4:3

0,442

PAL-wide

PAL Widescreen

1024

×

576

16:9

0,589

HD720

HDTV

960

×

720

4:3

0,691

HD720

HDTV

1280

×

720

16:9

0,921

HD1080

HDTV

1440

×

1080

4:3

1,555

HD1080

Full HDTV (1080i)

1920

×

1080

16:9

2,073

Wiedergabe per CD/DVD

 Aus der vorstehenden Tabelle kann man erkennen, das z.B. die erstellung einer
Dia-Show auf einer DVD zu einer "Schrumpfung" des Fotomaterials auf gerade
einmal 0,4 Megapixel. Das dies zu erheblichen Qualitätsverlusten führt liegt auf
der Hand.
Aus heutiger Sicht kommt da als Speichermedium nur die Blue-Ray-Disk in Frage,
damit kann man Full-HD Filme und somit auch Dia-Shows speichern. Dies bedeutet
aber auch das ein entsprechender Brenner im PC eingebaut ist und dann auch zur
Wiedergabe ein Blue-Ray-Player zur Verfügung steht. So ist dann aber Full-HD
möglich und man kann die derzeitig maximale Auflösung von 2 Megapixel der
Full-HD-Bildschirme nutzen.
(Blue Ray Brenner zum Einbau in den PC ab 65 Euro, Blue Ray Rohlingen ab 1 Euro
und Blue Ray Player als Standgerät zum Anschluß an das TV-Gerät gibt es ab 60 Euro
(Febr. 2013))

VergleichAufloesung 

Wie wenig von unserer Fotoauflösung derzeit auf Bildschirmen
darstellbar ist kann man schön der obigen Grafik entnehmen.
Noch erschreckender ist die Auflösung der Video-CD oder der klassischen DVD.

Wiedergabe per USB-Anschluss des TV-Gerätes

Bei vielen TV-Geräten kann man Videos auch per USB-Stick abspielen.
Leider gibt es keine einheitliche Normung der Videoformate,
die unterstützt werden. Jeder TV-Hersteller kocht hier sein eigenes
Süppchen und selbst zwischen den einzelnen Modellen eines Herstellers
kann es Unterschiede geben.

Hier mal einige Beispiele:

Samsung UE60ES6300
AVI, ASF, MKV, MP4, 3GPP, VOR, VOB, PS, TS, RMVB, FLV, DivX 3.11, DivX 4.x, DivX 5.1,
DivX 6.0, H.264, H263, MPEG-4 SP, MPEG-4 ASP, Motion JPEG, Windows Media Video v9,
MPEG2, MPEG1, RV3.0 / RV4.0

Panasonic TX-L37D28EW
DIVX, DIVX HD und AVCHD

Sony KDL-32V5800
MPEG1 (maximal 768x576 Pixel)

Philips 6000er Serie
AVI, MKV, H264/MPEG-4 (AVC), MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4, WMV9/VC1 

Wiedergabe per HD-Player

Eine sinnvolle Alternative stellen HD-Player da. Diese Geräte gibt es schon in Größe
einer externen Festplatte und können teilweise mit einer Festplatte bestückt werden
oder sind es bereits. Die HD tauglichen Geräte besitzen einen HDMI Ausgang
(High Definition Multimedia Interface) und lassen sich so mit modernen TV-Geräten
verbinden. Somit ist eine Darstellung in Full HD möglich. Diese Geräte besitzen zumeist
auch USB und Kartenslots für die gängigen Speicherkarten. Mit eingebauter Festplatte
lassen sich die Geräte mit dem PC wie eine externe Festplatte verbinden und nutzen.
Filme, Diashows oder auch Fotos werden dann auf diesem Weg dort gespeichert und
können nun an einem TV-Gerät angeschlossen werden. Eine Fernbedienung runden das
ganze Paket ab... (Kosten ab 45€ ohne Festplatte (Febr. 2013))

Zusammenfassung

Wer derzeit halbwegs verlustfrei seine Fotos auf elektronischen Medien zur Anzeige bringen
möchte, wird an der Full-HD-Format nicht vorbei kommen. Für die Vorführung am eigenen
TV-Gerät muss man rausbekommen welche Formate der interne Player über den USB-Anschluß
verarbeiten kann. Dann kann man die entsprechenden Präsentationen per USB-Stick zur
Vorführung bringen. Leider kann es bei der Vorführung bei Freunden oder Bekannten zur
bösen Überraschung kommen. Denn der dort stehende Fernseher muss nicht mit dem Format
kompatibel sein :(
Der Einsatz der Blue-Ray-Disk dürfte auch noch etwas schwierig sein, die Verbreitung der
Player ist noch nicht sehr groß. Voraussetzung ist auch ein PC oder Laptop mit integrierten
Blue Ray Player.
Die Wiedergabe per transportablen HD-Player ist da eine Alternative. Hier kann der teilweise
nicht so gut zugängliche HDMI-Anschluß einiger Geräte ein kleiner Wermutstropfen sein.

Viel Spaß beim Fotopräsentieren wünscht

Marko Bennin

Alle hier zusammen gestellten Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen im
Internet wie z.B. Wikipedia oder den Herstellerseiten der beispielhaft genannten Geräte.
Es wird keine Garantie für die Richtigkeit der Daten übernommen.
Bitte vor dem Kauf umfangreich informieren!